HHV8 + Multicentric CD and HIV

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MULTIZENTRISCHER MORBUS CASTLEMAN IN VERBINDUNG MIT HHV-8- UND HIV-VIREN

Der multizentrische Morbus Castleman in Verbindung mit dem HHV-8-Virus wird häufiger bei PatientInnen mit gleichzeitig bestehender HIV-Infektion beobachtet.

Sie ähnelt der Erkrankung, die außerhalb des HIV-Kontextes beobachtet wird (siehe spezifisches Blatt), ist jedoch oft schwerwiegender und kann sich bei fehlender Behandlung schnell zu einer schweren Form entwickeln und sogar tödlich enden.

Erkennung

Wenn die HIV-Infektion bekannt ist und behandelt wird, wird die Erkrankung durch Entzündungszeichen erkannt: Fieber, Schwitzen, Gewichtsverlust oder ungeklärte profunde Blutarmut (Anämie) oder das Auftreten von spürbar vergrößerten Lymphknoten (Adenopathien). Die Milz kann stark vergrößert sein (Splenomegalie).
Bei der Hälfte der Fälle tritt gleichzeitig eine andere Komplikation der HHV-8-Infektion auf, das Kaposi-Sarkom. Dieser Hauttumor zeigt sich oft in purpurfarbenen Flecken auf der Haut. Mitunter ist die HIV-Infektion nicht bekannt und wird durch die Castleman-Krankheit erst aufgedeckt.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt nach Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie) aus einem Lymphknoten. Bei der Analyse der Gewebeprobe können krankhafte Veränderungen entdeckt werden, die typisch für den Morbus Castleman sind, und das HHV-8-Virus kann im Lymphknoten mittels einer Spezialtechnik nachgewiesen werden. Das HHV-8-Virus kann auch mittels PCR-Technik im Blut nachgewiesen werden.

Anfangsbefund

Auf Grundlage des Biopsieberichts, der diese Diagnose nahelegt, wird die behandelnde Ärztin oder der Arzt eine Reihe von Tests vorschlagen, um die Diagnose zu bestätigen.
Neben einer Einschätzung des Morbus Castleman ist die HIV-Infektion zu bewerten:

  • Suche nach anderen Komplikationen, insbesondere Infektionskrankheiten
  • Suche nach einem Kaposi-Sarkom
  • Messung der HIV-Viruslast
  • Messung der CD4-Lymphozyten (Helferzellen).

Behandlung

Als Standardbehandlung wird ein Antikörper (Immuntherapie) eingesetzt, der die Zellen (B-Lymphozyten) zerstört, die das HHV-8-Virus enthalten. Dazu wird der Antikörper Rituximab (Mabthera®) verwendet. Angesichts der Dringlichkeit einer Behandlung wird dieser oft in Kombination mit Chemotherapeutika wie Etoposid (Vepeside®, Celltop®) verabreicht, wodurch die Symptome rasch unter Kontrolle gebracht werden können.

Für eine gute Therapieantwort ist eine antiretrovirale Therapie unerlässlich.

Ein Rückfall ist möglich, wobei die PatientInnen jedoch in der Regel gut auf eine erneute Behandlung anspricht.

Prognose

Die Prognose hat sich seit der Einführung dieser Behandlungen deutlich verbessert.
Es besteht die Gefahr, dass sich die Krankheit zu einem bösartigen Tumor der Lymphknoten (Lymphom) entwickelt, doch dieses Risiko ist seit dem Einsatz von Rituximab® stark gesunken.